35. Tag der Altenpflege in Cloppenburg
„Es muss sich was ändern, damit was bleibt“- Unter diesem Motto stand der 35. Tag der Altenpflege am 7. März 2024 in der Cloppenburger Stadthalle. Organisiert wurde er vom Landes-Caritasverband Oldenburg. In diesem Jahr stand der Fachkräftemangel in der Pflege im Mittelpunkt. Wie ernst die Situation in der Pflege ist, machte unsere Geschäftsführerin Cornelia Ostendorf in einem Interview mit dem NDR deutlich: „Es gibt viele Einrichtungen, die nicht mehr voll belegen und die zum Teil Betten leer stehen haben. Das ist eine Folge davon, dass man nicht ausreichend Personal an Bord hat.“ Der Gerontologe Thomas Kalwitzki von der Universität Bremen beschrieb die Situation als einen doppelten demografischen Effekt: „Wir haben auf der einen Seite eine alternde Bevölkerung, das bedeutet mehr Pflegebedürftige, gleichzeitig sinkt die Zahl der Menschen in der Bevölkerung, die im arbeitsfähigen Alter zur Verfügung stehen.“ Bis 2030 bräuchte Deutschland nach aktuellen Studien rund 150.000 zusätzliche Pflegekräfte. Greta-Marleen Storath von der Arbeitnehmerkammer Bremen mahnte vor den rund 200 Anwesenden: „Strategien, die nur auf eine kurzfristige Erhöhung der Köpfe zielen, helfen langfristig nicht.“ Vielmehr brauche es ein Gesamtpaket an Maßnahmen. Die Pflegeeinrichtungen der Caritas setzen verstärkt auf Quer- und Wiedereinsteiger, aber auch auf Arbeitskräfte aus dem Ausland. Bessere Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung sind weitere Faktoren. So verdient beispielsweise ein Auszubildender im ersten Lehrjahr bei der St. Hedwig-Stiftung rund 1.300 Euro. Ein Berufseinsteiger kommt mit Zulagen auf rund 3.500 Euro brutto.
Für Aufmunterung beim Tag der Altenpflege sorgte die Poetry-Slammerin Leah Weigand, die mit ihrem Vortrag „Ungepflegt“ den Pflegeberuf auf humorvolle aber doch ernste Weise vorstellte.
Der komplette Bericht ist in der ARD-Mediathek zu finden.